Die Zukunft
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„Die Zukunft war früher auch besser.“
In meiner Kindheit war ich umgeben von 60er-Jahre-Büchern wie "Das neue Universum", deren "Themenwahl und inhaltliche Gestaltung (sich) durch einen starken Zukunfts-, Wissenschafts- und Machbarkeitsoptimismus aus(zeichnete)" (Link). Kein Titelbild, das nicht einem Aspekt der Raumfahrt huldigte. Das war die Zukunft! Der Held meiner Jugend war James T. Kirk. Um 1980 herun wurde ich als Schüler befragt, wie ich mir die Zukunft des Jahres 2000 vorstelle. In dieser fernen Zukunft gab es natürlich eine Station auf dem Mond und eine auf dem Mars, mindestens. Der Kontakt zu Außerirdischen war zu diesem Zeitpunkt fast schon gezwungenermaßen eingetreten. Ich las dutzende und aberdutzende Romane wie "Der Mond ist eine herbe Geliebte" von Robert A. Heinlein (Link), "Wasser für den Mars" von Isaac Asimov (Link) und Ray Bradburys "Mars-Chroniken" (Link).
So würde die Zukunft werden!
Doch da die NASA aus Kostengründen seit 1972 keinen Menschen mehr auf den Mond geschweige denn auf andere Himmelskörper gebracht hatte, wandte sich die SF bald anderen, inneren Themen zu – Cyberpunk & Cyberspace. 1982 erschien die noch heute absolut sensationelle Kurzgeschichte "Chrom brennt" (Link) von William Gibson, ein Meilenstein. Das Cyberspace war geboren, Gehirn und Maschine würden in absehbarer Zeit eine nicht immer ungefährliche Beziehung eingehen. Das war die Zukunft! Im gleichen Jahr brachte Intel seinen 286er Prozessor auf den Markt (Link), der bis in die frühen 90er gebaut wurde, Disney brachte "Tron" (Link) in die Kinos. Ich las dutzende und aberdutzende Romane wie die "Neuromancer-Trilogie" von William Gibson (Link), "Snow Crash" & "Diamond Age" von Neil Stephenson (Link) und Walter Jon Williams "Hardware" (Link).
So würde die Zukunft werden!
Dann kam alles anders. Das SF-Genre wanderte weiter. Kühlschränke bekamen eine IP-Adresse und Handys einen Vierkernprozessor. Wenn jetzt noch KI dazukommen würde, dann könnte eines Tages am Horizont der beständigen, sich beschleunigender Entwicklungen die Singularität (Link) aufscheinen. Dies wäre der Augenblick zu Bewusstsein kommender künstlicher Intelligenzen, die bei dem ganzen Fortschrittsgedöns quasi zusätzlich noch die Turbo-Taste drücken, sodass ein "Danach" im völligen Vorhersage-Dunkel liegen würde. Yay! Außerdem hatte Mitte 2014 erstmalig die Maschine "Eugene Goostman" den Turing-Test bestanden (Link). Ich verschlang die Bücher des britischen Autors Charles Stross, allen voran den Kick-Ass-Technologieroman "Accelerando" (Link).
So würde die Zukunft werden!
Die Briten haben das SF-Genre "mundane Science Fiction" erfunden (Link). Dabei handelt es sich um eine realtiätsnähere SF als die der vergangenen Jahrzehnte. Man gibt sich erschreckend realistisch: Es wird (wegen Einstein) keine interstellare Raumfahrt geben, deshalb wird es auch nicht zu einer Kontaktaufnahme mit Außerirdischen kommen (weil die auch nicht da wegkommen, wo sie gerade sind, wenn es sie überhaupt gibt). Und Parallelwelten sind auch gestrichen. Konsens: Machen wir uns nichts vor, wir sitzen hier fest. Diese SF prognostiziert nur das Mögliche. Oder man geht dabei sogar so weit wie William Gibson, der gereift, nunmehr statt der Zukunft in seiner Bigend-Trilogie nur noch "die Gegenwart vorhersagt" (Link). Ironischer- oder konsequenterweise (ich bin nicht sicher) sind die Bände dieser Trilogie (Mustererkennung, Quellcode, System Neustart) Stand heute nicht einmal als Kindle-E-Book erhältlich, sondern nur als gutes, altes Buch.
Zurück in die Zukunft?
„Seit am 30. November 2022 ChatGPT erschienen ist und die KI-Revolution ihren Anfang nahm, sind wir Skynet näher als jemals zuvor. KI für alle, selbstfahrende Autos, humanoide Roboter, Vibe-Programming, vielleicht sogar Fusionsenergie werden durch KI möglich. Musk verdrahtet Gehirne und es kommen nicht nur Kurzschlüsse dabei heraus. Mittlerweile ist uns die Zukunft dichter auf die Pelle gerückt als jemals zuvor.“
Ganz wichtig: “Zu interessant” sollten die Zeiten bitte auch nicht werden. 😊
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