Ideen visualisieren mit ChatGPT

[Fotocredit: ChatGPT]


Wenn ich Geschichten schreibe, bin ich dazu übergegangen, mir gewisse Gegenstände oder Personen aus der Geschichte mit ChatGPT darstellen zu lassen. Einmal ist es während des Schreibens ganz hilfreich, die DInge nicht nur vor dem geistigen Auge zu sehen. Und dann ist da noch der Faktor, dass etwas, was du schreibst, du dir selbst ausgedacht hast, plötzlich an Realität gewinnt und nicht nur in der Vorstellung existiert. Es ist eine Wechselwirkung, der ich mich kaum entziehen kann.
Ich nutze diese Bilder privat.

Beispiel 1:

Im Vorfeld habe ich mir mit der Google Bildersuche das passende Foto einer mumifizierten Hand und das eines antiken Rings heruntergeladen, dann habe ich beide Fotos mit der Büroklammer im ChatGPT-Prompt hochgeladen – so habe ich bei der Erstellung sehr viel mehr Kontrolle darüber, was die KI sich ausdenkt. Dann habe ich um ein Chiaroscuro-Bild (Helldunkel-Malerei) im Querformat einer mumifizierten Hand gebeten.

Ich finde, das sehr stimmungsvolle Ergebnis kann sich sehen lassen:

Mumifizierte Hand der Heiligen Anysia. Im Ring wurde angeblich eine Träne der Saavine, Gemahlin Eschkalons, des Gesalbten eingeschlossen. Auch sind noch Reste der Ordenstracht vorhanden.

Beispiel 2:

Im Vorfeld habe ich mir mit der Google Bildersuche das Foto eines bestimmten Reliquiars (Reliqienbehälters) aus dem dänischen Roskilde und das eines Schädels heruntergeladen. Dann habe ich beide Fotos mit der Büroklammer im ChatGPT-Prompt hochgeladen und um ein Chiaroscuro-Bild (Helldunkel-Malerei) im Hochformat gebeten und gleich noch den lateinischen Text anbringen lassen (Schriftart: Antiqua).

Dieses Bild liebe ich heiß & innig.

AUS DEN KNOCHEN DER HEILIGEN STRAHLT DAS LICHT DER EWIGKEIT

Beispiel 3:

Im Vorfeld habe ich mir mit der Google Bildersuche einen passenden französischen Schauspieler der 50er und 60 Jahre gesucht. dann habe ich folgenden Prompt benutzt:

Bitte erstelle von diesem Schauspieler ein Renaissance-Portrait im Chiaroscuro-Stil nach nachfolgender Beschreibung: Auf dessen Haupt ruhte eine flache Barret-Mütze. Sein Talar, schwarz und funktional, war stets makellos. Darüber ein steifer Amtsüberwurf mit Stehkragen, der seine ohnehin eckige Gestik noch mechanischer wirken ließ. Seine Haltung war leicht gebückt, nicht aus Alter, sondern wohl aus Berechnung: Wer unterwürfig wirkte, wurde oft unterschätzt. Sein Gesicht war lang, die Brauen zogen weite Bögen und führten ein Eigenleben – als Sarkasmus-Anzeiger. Seine wurstigen Lippen umspielte meist ein Lächeln, das sich leicht als Freundlichkeit missverstehen ließ. Je nach Lichteinfall changierte er zwischen Genie und Karikatur.

Ich finde, das sehr stimmungsvolle Ergebnis kann sich sehen lassen:

Generalvikar Lurius Revalin, Ecclesia Dei Solius, Ceparum

Beispiel 4:

Zuletzt habe ich versucht, den Engel aus “Pandrynon, Stadt der Säule” zu visualisieren. Die Beschreibung des Engels liest sich folgendermaßen in der Novelle:

Doch in Gedanken sah er die Lichtpunkte [des Himmels] verdeckende Silhouette jetzt fest umrissener vor sich als beim ersten Mal. Gerade so als werde die Erinnerung von Tag zu Tag deutlicher, statt dass sie verblasste, das war absonderlich!
Dieses Wesen war nicht von dieser Welt. Der Kopf der Erscheinung war oval, oben etwas breiter als unten. Die Form des Körpers war, als habe man aus einem heuschreckenartigen Insekt eine Mumie verfertigt. Die sechs Flügel der drei Flügelpaare wirkten aufgrund ihrer Eckigkeit eigentümlich stilisiert. Sie sahen eher aus wie lange Haumesser, als wie Schwingen.
— Pandrynon, Stadt der Säule

“Engelserscheinung”


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