Über den Umgang mit unwiederbringlichen Verlusten – was ein Autor tun kann

Quelle: Bild von Anna Kester, Pexels

Things we lost in the fire

Am 26.09.2022, dem fünften Urlaubstag unseres Kanadaurlaubs, erfuhren meine Frau und ich im Café „Juliette et Chocolat“ im kanadischen Montréal via WhatsApp-Gruppe der Hausbewohner, dass das Haus, in dem wir in Wuppertal lebten, in Flammen stand. Natürlich waren wir sehr aufgeregt, haben aber in diesem Augenblick nicht mit dem Schlimmsten gerechnet.
Leider aber war genau das eingetreten.

Später legte uns unser Versicherungsmakler nahe, für die Hausratversicherung eine Liste aller Dinge zu erstellen, die wir gemeinsam besessen hatten – all die Dinge, die wir im Feuer verloren haben. Es wurden sehr lange Listen, denn es war alles fort, und das war eine ganze Menge – was sich eben so anhäuft in einem (seinerzeit) 55-jährigen Leben.

rundumschlag24 (Link) war mal mein Satire-Blog, bis ich gefühlt jedes Thema, welches mich umtrieb, hinreichend treffsicher mehrfach durch den Kakao gezogen hatte. Oben rechts auf der Blogger-Seite gibt es ein Navigationsmenü zu den besten Beiträgen dort. Seit 2020 habe hatte ich hier nichts mehr gepostet.

Ab Oktober 2022 begann ich, eine 25-teilige Blogserie namens Things we lost in the fire” (Link) an diesem Ort zu schreiben, in der ich mich (wortwörtlich) Stück für Stück von den Gegenständen verabschiedet habe, die mir am Herzen lagen – und leider, leider mussten wir auch zwei Katzen adieu sagen. Die Beiträge habe ich auf dem iPad von einer Wuppertaler AirBnB-Wohnung aus geschrieben, unserem Unterschlupf auf Zeit.
Was man als Autor eben tun kann, um mit unwiederbringlichen Verlusten umzugehen.

Tatsächlich war das der Abschluss, den ich gebraucht habe, um meinen Frieden damit zu machen. Schreiben als Therapie.

 

Was denkt ihr darüber?
Schreibt’s mir in die Kommentare.

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